Der Recurve Bogen hat eine ähnlich lange Tradition wie der Langbogen. Die Recurve Bögen weisen aber einfach mehr Durchschlagskraft auf als der normale Langbogen. Zudem lässt sich der Bogen nach dem Schuss besser in der Hand halten, weil die Recurves, also die leicht gebogenen Enden des Bogens, wie eine Federung wirken. Der Vorteil eines Recurve Bogens liegt darin, dass er quasi die ganze Kraft in den Schuss abgibt und durch die Auflage der Sehne zu einem ruhigeren Schuss führt. Zur Herstellung eines Recurve Bogens werden in der Regel unterschiedliche Materialien miteinander verbunden, wodurch er weiter gespannt werden kann als ein Flachbogen oder ein Langbogen.
Bestandteile des Recurve Bogen
Der Recurve Bogen setzt sich aus drei Teilen zusammen. Die beiden gebogenen Enden, die Wurfarme genannt werden, und dem Mittelteil. Die Wurfarme sind extra so gebogen, weil sie so mehr Energie speichern können, was zum einen den Pfeil weiter trägt und natürlich mehr Durchschlagskraft ergibt. Die meisten Recurve Bogen sind sogenannte Kompositbögen, was bedeutet, dass mehrere Materialien zum Bau des Bogens miteinander kombiniert werden. Früher wurden verschiedene Holz- und Hornarten aufwändig miteinander verleimt, was zu einer Bauzeit des Bogens von mehreren Jahren führte. Heute geht es schneller, weil modernere Materialien verwendet wie Holz, Kunststoff, Karbon und Stahl für den Bogenbau von Recurve Bögen verwendet werden.
Bei einem Bogen ist die Frage der Händigkeit von Bedeutung. Ein Rechtshänder braucht einen Griff, der für die linke Hand geformt ist, da die rechte Hand die Sehne zieht. Wie lang ein Recurve Bogen ist, richtet sich ganz nach der Körpergröße des Schützen. Sowie die Stärke der Sehne ganz von der Kraft des Schützens abhängt. Anfänger bekommen Bogensehnen, die mit weniger Zugkraft gespannt werden müssen als trainierte Bogenschützen. Die Sportbogenschützen unterscheiden ihre Recurve Bögen noch in Blankbögen oder solche mit Visiervorrichtung und Stabilisationshilfen.
Die Blankbögen haben also keinerlei Hilfsmittel, um den Pfeil sicherer ins Ziel zu lenken. Bei den olympischen Spielen wird aber mit den Visierhilfen geschossen. Den Rückstoß, den der Pfeil beim Verlassen der Sehne hinterlässt, bezeichnen die Bogenschützen als “Handschock”. Darum wird meistens eine Armbandage aus Leder oder ähnlich stützenden Material getragen, um den linken Arm zu schonen.
Schon in früheren Zeiten waren die Recurve Bögen für ihre unglaubliche Reichweite bekannt und berüchtigt. Die Hunnen mit ihren Recurve Bögen schafften Entfernungen zwischen 500 und 800 Metern, was die Reichweite der Langbögen bei weitem übertrifft. Da sich die auch Technik der Recurve Bögen weiter entwickelt hat, erreichen die Recurve Bögen der modernen Zeit Reichweiten über 1200 Meter Entfernung.